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BR Volleys schlagen Haching - Video online

<BR>(c) www.foto-herfet.de


(c) www.foto-herfet.de

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Ein Sieg der Moral - Verkehrte Welt im zweiten Finalmatch um die Deutsche Volleyball-Meisterschaft: Gastgeber BR Volleys zeigte sich am Dienstagabend in der heimischen Max-Schmeling-Halle gegenüber dem 0:3 im ersten Spiel bei Generali Haching wie verwandelt. Mit dem überaus deutlichen 3:0 (25:16, 25:13, 25:23) für Berlin vor der großartigen Kulisse von 6.385 Zuschauern dürften wohl selbst die kühnsten Optimisten nicht gerechnet haben.


Endspiel Nummer drei (Modus "best of five") findet am 14. April in Unterhaching statt. Das vierte Endspiel ist für den 17. April (Dienstag, 19.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle) in der Hauptstadt terminiert.

Der aus Berliner Sicht glanzvolle Volleyballabend offerierte eine Überraschung mit Fragezeichen bei der Vorstellung der Startformation: Statt Kawika Shoji liefen die BR Volleys auf der Position des Spielmachers mit Kapitän Jaro Skach auf. Der US-Amerikaner hatte sich beim Einspielen verletzt, also musste der Prager Routinier ran. Und der 36-jährige bewies, dass er nach wie vor in der Lage ist, in einem Play-off-Finale auf Topniveau die eminent wichtige Rolle des Regisseurs auszufüllen.

Mehr Druck mit den Aufschlägen, selbstbewusster auftreten, weniger Eigenfehler und das eigene Spiel durchsetzen, waren die Schlussfolgerungen der Volleys aus dem unter Wert verlorenen ersten Finalmatch gewesen. Forderungen von Trainer Mark Lebedew, die seine Schützlinge trotz des erneuten Verletzungspechs vom ersten Ballkontakt an umsetzten. Die Annahme des Gegners stand unter enormen Druck. Im Angriff brillierte der noch in Haching gehemmt wirkende Paul Carroll. Im Mittelblock ließen Tomas Kmet und Publikumsliebling Felix Fischer den Angriffsversuchen von Christian Dünnes, Denis Kaliberda und Alexander Shafranovich nur wenig Spielraum.

Es trifft vermutlich das Geschehen, wenn man resümiert: Der Hauptrundenerste Generali spielte wie Berlin im Hinspiel – ohne Mumm, ohne Selbstvertrauen, ohne Rezept. Und die BR Volleys agierten diesmal wie die Bayern ihrerseits im ersten Finalduell – aggressiv, von sich überzeugt und variabel! Im Bewusstsein, die Übermannschaft vom Bodensee, den Rekordmeister VfB Friedrichshafen, im Berliner "Volleyballtempel" mit der Kulisse als siebenten Mann, aus dem Meisterschaftsrennen geworfen zu haben.

Nach einer von den Berlinern überlegen herausgespielten 2:0-Satzführung versuchte Generali-Trainer Mihai Paduretu mit Wechseln (Hupka für Kaliberda, Carvalho für Friedrich/Cedeno) die Niederlage hinauszuschieben. Letztlich vergeblich, denn der dritte Matchball – ein Angriffsschlag von Dünnes – tropfte vom Netz ins eigene Feld zurück.

Wie erklärt sich dieser Kontrast – 0:3 auswärts, 3:0 zuhause? Dazu Generali-Kapitän, Nationalspieler Max Günthör, MVP des Abends auf Gästeseite: "Das ist ein Beispiel, welche entscheidende Rolle der Kopf bei zwei Volleyballteams auf einem Level spielt. Wir wollten unbedingt gewinnen, um einen großen Schritt in Richtung Meisterschaft zu machen. Doch dann hat uns Berlin von Anbeginn unter Druck gesetzt. Wir machen ein paar dumme Fehler, fangen an zu grübeln und schon ist es passiert. Jetzt wissen wir auch, warum Friedrichshafen gegen Berlin ausgeschieden ist."

Tomas Kmet, MVP auf Berliner Seite, glaubt indes, "dass wir jetzt ein bisschen im Vorteil sind. Denn nach 0:3 nun 3:0 zurückzukommen, war psychologisch keine einfache Herausforderung. Wir haben heute eine Superleistung geboten und gehen mit gestärktem Selbstvertrauen in das dritte Match in Unterhaching. Wenn wir die heutige Leistung in den kommenden Finalspielen wiederholen, haben wir eine realistische Chance."

Kapitän Jaro Skach auf die Frage, ob er bei seiner unerwarteten Berufung in die Startformation etwas nervöser als sonst gewesen sei: "Nein. Keine Spur. Ich habe mich über den Einsatz und auf das Spiel gefreut. Schließlich bin lange genug dabei, um zu wissen, was in einem Spiel auf diesem Niveau nötig ist."


Video vom Spiel BR Volleys-Haching


VVB News vom 12.04.2012

Matthias Klee

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