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Uni-Spitzensportler des Monats April: Felix Fischer

Der Hochschulsport der Humboldt-Universität zu Berlin gratuliert dem Spitzensportler Felix Fischer (Sport- & Erziehungswissenschaft) nicht nur zum Deutschen Meisterschaftstitel sondern auch zur Wahl „SPITZENSPORTLER des Monats“ April 2012. Der sympathische Berliner hat es geschafft Studium und Spitzensport erfolgreich zu vereinbaren und mit gutem Beispiel für andere Studierende voranzugehen.


Felix Fischer hat sich den Fragen des Hochschulsport-Teams gestellt und gibt somit den Startschuss für ein neues Projekt des Hochschulsports zur Dualen Karriere an der HU Berlin. Die Auszeichnung „SPITZENSPORTLER des Monats“ ist Bestandteil einer Reihe von innovativen Projekten des Hochschulsports, welche die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der HU Berlin, dem OSP Berlin (Olympiastützpunkt) und dem adh (Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband) öffentlichkeitswirksam positionieren sollen.

Felix, erst einmal herzlichen Glückwunsch - du hast dir am Wochenende mit den BR Volleys den Deutschen Meistertitel gesichert. Was waren deine ersten Gedanken nach dem Schlusspfiff und wie lange habt ihr gefeiert?

Ich weiß gar nicht mehr mit wem ich zuerst gejubelt habe. Wir haben uns alle in den Armen gelegen. Später sind wir noch zusammen zum Lieblingsitaliener unseres Chefs gegangen, haben was gegessen und getrunken und es wurde dann doch etwas später (lacht) - das kann man verstehen.

Welche Bedeutung hat dieser Titel für dich persönlich?

Eine sehr große! Das ist mein erster großer Titel, zu dem ich viel beitragen konnte. Mich freut es, dass ich viel spielen durfte und endlich wieder ein Titel nach Berlin gegangen ist. Das ist wirklich das Größte für mich!

Jetzt steht für dich schon wieder die Nationalmannschaft an, was passiert da gerade?

Jetzt steht erst mal die letzte Europaqualifikation für die Olympischen Spiele in London an. Es sind nur noch 2 oder 3 Wochen Zeit zur Vorbereitung. Und natürlich wollen wir die Chance nutzen, uns das Ticket für London direkt zu sichern! Dazwischen sind die Welt-Liga-Spiele. Ich hoffe, mich so gut zu schlagen, dass ich wieder mit dabei sein kann und ein paar großartige Länderspiele auf mein Konto kommen.

Dein Terminplan von Anfang bis Ende des Jahres ist ziemlich straff. Wie schafft man das durchzuhalten und kann man bei so viel Belastung überhaupt noch fit bleiben?

Fit bleiben ist einfach. Durch die ganze Bewegung und Dynamik kommt die Fitness von ganz allein. Das Problem ist reine Kopfsache. Wenn man dabei Spaß hat, dann macht der Körper von ganz alleine mit. Wir haben den Trainingsplan für den Sommer schon Hochschulsport der Humboldt-Universität zu Berlin erhalten. Von montags bis freitags Training und an den Wochenenden frei. So habe ich immer Zeit für meine Familie und meine Freundin. Das ist eine gute Ablenkung, um für die nächste Woche fit zu werden.

Du bist jetzt im zweiten Semester deines Kombi-Bachelor „Sport- und Erziehungswissenschaft" an der HU Berlin.

Kannst du Spitzensport und Studium überhaupt miteinander vereinbaren?

Das erste Semester hat mir sehr gut getan. Es hat mich sehr motiviert und echt Spaß gemacht. Man bekommt einen neuen Blickwinkel, lernt neue Leute kennen, die nichts mit dem Sport zu tun haben. Es ist ein anderes Leben, da es geht nicht immer nur um Training und Wettkampf geht. Man kann auch mal relaxt miteinander Zeit verbringen und sich auf andere Dinge konzentrieren. Der Wechsel zwischen Studium und Training hat mich vor allem in den ersten Monaten sehr beflügelt. Der Verein hat mich immer sehr unterstützt und mir die Zeit gegeben, die ich brauchte. Der Bruch kam erst, als ich anfangen musste für die Prüfungen zu lernen und parallel am Ende der Spiel-Saison die engen Spiele für die Play-Offs waren. Hier hatte ich echt einen Hänger auch sportlich zum Teil. Jeden Tag mehrere Stunden über den Büchern sitzen - das hat mich runtergezogen. Selbst als die Prüfungen vorbei waren, brauchte ich einige Zeit, um das Gefühl für den Sport wieder zubekommen.

Du hast für eine Saison in Paris gespielt, dann hat es dich aber wieder nach Berlin gezogen. Was für ein Stellenwert hat die Stadt für dich?

Naja, ich bin halt hier groß geworden- ein echter Berliner Jung. Von meinen 29 Jahren habe ich 28 Jahre und 3 Monate hier verbracht, eben bis auf die paar Monate in Paris. Ich brauch die Lautstärke, ein bisschen Action und Leute um mich herum. Dieses Großstadtfeeling ist mir wichtig. Damals wollte ich einfach mal raus aus Berlin, raus aus Deutschland und das habe ich mit Paris probiert. Es hat leider nicht ganz so geklappt wie ich es mir vorstellte. Ich war sehr glücklich, dass Berlin mich zurück haben wollte. Jetzt bin ich hier und es läuft sehr gut.

Lass uns noch auf deine zukünftigen Pläne zusprechen kommen. Was kannst du dir nach deinem Studium und nach dem Spitzensport vorstellen?

Ich war zeitweise als Teamer in Spanien unterwegs. Habe dort Kinder und Jugendliche im Ferienlager betreut. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Daher kam die Idee, mit den Erziehungswissenschaften anzufangen. Als Streetworker auf der Straße den Kiddies helfen, mit Ihren Problemen klar zu kommen. Ich weiß noch nicht genau wo es hingeht, aber auf jeden Fall irgendwas mit Jugendlichen.

Auch wenn es noch nicht so ganz konkret ist, ist das doch schon eine tolle Zielstellung.

Mal schauen ob es funktioniert. Man sieht ja, wie viele Probleme junge Menschen heutzutage haben. Es gibt viele tolle Projekte, auch wenn sie oftmals nur wenigen helfen. Wichtig ist, dass dadurch überhaupt Kindern auf der Straße geholfen werden kann.

Felix, vielen Dank für das ausgiebige und sehr interessante Gespräch. Wir und ganz sicher auch deine Kommilitonen werden dir für die kommenden Aufgaben die Daumen drücken.

VVB News vom 29.04.2012

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