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Volleyball-Verband Berlin e.V.
 

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"Team ohne Namen" ist nun KSC BERLIN II

"Ich hab immer noch ein KSC-Trikot zu Hause, wenn ich ehrlich bin" gibt Anni Kummer kleinlaut zu. In der Regionalliga hatte sie vor Jahren einmal bei den Köpenickerinnen gespielt und nun kehrt sie mitsamt Schwester und kompletter Mannschaft zurück. Die finanziellen Probleme des Frauensports in Berlin hatten aktuell den TSV Rudow dazu bewegt, sich nicht mehr in der Volleyball Bundesliga zu engagieren. Anni und ihre Mannschaftskolleginnen standen ohne Verein da, bemühten sich um neue Chancen und sammelten mit bewundernswertem Eifer Geld und neue Freunde, um weiterhin in der 2. Liga starten zu können.

Am vergangenen Montag nun also hat der KSC den Lizenzantrag für seine neue 2. Mannschaft in der 2. Bundesliga gestellt. Nichtzuletzt auch die Vermittlung des Volleyballverbandes Berlin in Person von Präsident René Hecht und den Vizepräsidenten Marc Zuckermann und Harald Fröhlich half, alle Parteien an einen Tisch zu bringen und eine gemeinsame Lösung zu finden. Damit ist die Frage nach dem Interesse am schwer möglichen Erhalt des Zweitligastandortes Berlin vorerst beantwortet. Natürlich steht das Ergebnis des Lizenzierungsverfahrens der Volleyball Bundesliga aus.

Der Köpenicker SC, so sollte man meinen, hat genug eigene Sorgen, nachdem man an der Hämmerlingstraße derzeit immer noch um den Platz in der 1. Liga für das Spitzenteam des Vereines bangt. Am Ende der letzten Saison noch mit 6 Punkten bestraft und eigentlich abgestiegen, hat man mit einem Wechsel der Spielbetriebsgesellschaft und Personalveränderungen reagiert, alle Kräfte zusammengefasst und auch wieder einen Startplatz für die 1. Liga beantragt. Nun will man trotz allem offensichtlich aufs Ganze gehen und scheut auch zusätzlichen Aufwand für eine Zweitligabeteiligung nicht.

Köpenicks Teammanager Martin Simon: "Bei allen Risiken und aller notwendigen Arbeit, die wir in dieses Projekt stecken werden: Für den KSC ergibt sich die Möglichkeit, unser Nachwuchsförderkonzept durch den Lückenschluß zwischen Dritter Liga und 1. Bundesliga weiter zu stärken und allein schon das Engagement der erfahrenen Zweitligaspielerinnen wird uns dabei helfen. Gemeinsam haben wir nun die Chance, etwas Neues und Zukunftsweisendes zu gestalten und den KSC und den Berliner Bundesligavolleyball im Damenbereich auf eine stabile Basis für die Zukunft zu stellen. Auf die Frage, ob uns das auch gelingen wird, können wir heute nicht antworten. Wir wissen aber, dass das Engagement des KSC genauso wie jenes der jetzt ehemaligen Rudower Spielerinnen alternativlos ist."

Für das "Team ohne Namen" jedenfalls hat sich die harte Arbeit der letzten Wochen gelohnt. Bei aller Dankbarkeit für die organisatorische Unterstützung und an die vielen Helfer beim TSV Rudow in den letzten Jahren sind die Spielerinnen ersteinmal einfach nur froh, einen neuen Heimatverein gefunden zu haben und bereit, sich auf das Köpenicker Experiment einzulassen.

VVB News vom 05.05.2015

Martin Simon - KSC Berlin Volleyball

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