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Frauen-EM: DVV-Frauen ungeschlagen ins Viertelfinale – 3:0-Sieg gegen die Türkei

<BR>(c) DVV


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Die DVV-Frauen haben sich bei der Heim-EM ohne Niederlage für das Viertelfinale qualifiziert: In HalleWestfalen siegte die Mannschaft von Bundestrainer Giovanni Guidetti auch im dritten Vorrundenspiel, gegen die Türkei hieß es am Ende vor 5.900 Zuschauern (25-19, 25-23, 27-25). Punktbeste Spielerinnen waren Margareta Kozuch (14 Pkt.), Corina Ssuschke-Voigt (13 Pkt.) und Maren Brinker (13 Pkt.) für die deutsche Mannschaft sowie Gözde Sonsirma Kirdar (15 Pkt.) und Neslihan Darnel (10 Pkt.) für die Türkei. Die DVV-Frauen spielen nun im Viertelfinale am Mittwoch (17.00 oder 20.00 Uhr – hängt vom TV ab und wird in Kürze bekannt gegeben) im GERRY WEBER STADION gegen den Sieger des Playoff-Duells am Dienstag zwischen den Niederlanden und Kroatien. Tickets für die Playoffs sowie das Viertelfinale gibt es unter der Hotline 05201-8180 oder an der Tageskasse.


Wie Guidetti stets betont, verfügen die meisten starken Teams in Europa die besseren Einzelspielerinnen. Dies trifft sicherlich auch die Türkei zu, die vor allem im Außenangriff mit Neslihan und Gözde stark besetzt ist. Das deutsche Team macht dies stets mit Team- und Kampfgeist und einem aggressiven Auftreten wett. So auch im Gruppenfinale der EM: Die Aufschläge, mit hohem Risiko serviert, waren der Schlüssel im Spiel. Gleich mit dem ersten Ball wurde die türkische Annahme enorm unter Druck gesetzt, sodass nur noch über die Außenpositionen gespielt wurde und die Abwehr um Libero Lenka Dürr erfolgreich agieren konnte. Und dann war im ersten Satz Maren Brinker im Angriff nicht zu stoppen, 60% ihrer Angriffe waren erfolgreich. Nach gutem Start in den zweiten Satz (8-5) kippte die Partie aus zwei Gründen: die deutschen Aufschläge waren fehlerhaft und die eigene Annahme „wackelte“.

Die Gäste setzten sich bis auf sechs Zähler ab (10-16), und der Satz schien gelaufen. Aber Guidettis Wechsel (Jennifer Geerties für Heike Beier, Denise Hanke für Kathleen Weiß und Lisa Thomsen für Maren Brinker) zeigten Wirkung und Türken-Star Gözde unterliefen drei Fehler in Serie. Als Weiß den zweiten Satzball per Finte nutzte, tobten die Zuschauer. Der dritte Satz war nahezu eine Kopie des zweiten. Nach anfänglicher Führung geriet die deutsche Mannschaft Mitte des Satzes in Rückstand. Aber die bärenstarke Corina Ssuschke-Voigt brachte ihr Team am Netz und von der Aufschlaglinie zurück in die Erfolgsspur. Kozuch wehrte per Angriff zwei Satzbälle ab und holte Matchball eins per Angriff. Den wehrten die Türkinnen noch ab, aber dann blockte Ssuschke-Voigt ihr Team direkt ins Viertelfinale.

Startformation Deutschland: Kathleen Weiß, Corina Ssuschke-Voigt, Christiane Fürst, Maren Brinker, Heike Beier, Margareta Kozuch und Libero Lenka Dürr

Startformation Türkei: Bahar Toksoy, Seda Tokatlioglu, Gözde Sonsirma Kidar, Naz Aydemir, Büsra Cansu Neslihan Darnel und Libero Gizem Karadayi

Die Stimmen zum Spiel:

Giovanni Guidetti: „Bin sehr zufrieden mit unserer Leistung. War ein sehr verrücktes Spiel. Wir waren extrem motiviert und haben extrem diszipliniert. Der eine Tag mehr Regeneration ist sehr wichtig, weil die drei Spiele sehr viel Kraft gekostet haben. Egal, gegen wen wir im Viertelfinale spielen, es wird sehr schwer. Aber die drei Siege geben mir Hoffnung.“

Margareta Kozuch: „Ich bin stolz auf die Mannschaft und auf unseren Gruppensieg. Wir haben immer an uns geglaubt. Ich habe keinen Moment das Gefühl gehabt, dass wir nicht gewinnen können. Das nächste Spiel wird genauso schwer. Aber wir haben großes Selbstvertrauen, das zeichnet uns aus.“

Corina Ssuschke-Voigt: „Das war unglaublich, phantastisch, es war eine riesige Energie auf dem Feld. Man wird ja von diesem Publikum regelrecht getragen. Bei mir ist der Knoten wirklich geplatzt. Wir strotzen vor Selbstbewusstsein.“

Kathleen Weiß: „Man braucht bei so einem Turnier immer ein, zwei holprige Spiele, die man trotzdem gewinnt. Die hatten wir gegen Spanien und die Niederlande. Gegen die Türkei waren wir wirklich auf der Höhe der Aufgaben. Und wir haben noch Potenzial, uns zu steigern.“

Christiane Fürst: „Das war ein sehr kontrolliertes Spiel von uns. Wir haben wieder geziegt, dass wir Sätze auch nach Rückständen noch drehen können. Und ich bin sicher, dass wir noch zulegen können. Es wird nicht einfacher, aber alle wollen nach Berlin.“

Lenka Dürr: „Wir hatten so viel Kraft und ich habe meine Aufregung abgelegt. Die Stimmung ist cool, das hilft einem.“

Maren Brinker: „Wir nehmen aus der Voprrunde mit, dass wir Spiele drehen können – das gibt Sicherheit für die K.o.-Spiele. Ich hatte heute nach dem ersten Satz einen kleinen Hänger – aber dann war Maggi Kozuch da und hat die Bälle reingeschlagen.“

Nach dem Motto ‚never change a winning team’ lässt Bundestrainer Giovanni Guidetti die gleiche erste Sechs beginnen, die auch schon gegen Spanien und die Niederlande gewinnen konnte. Auch die Stimmung im Stadion ist unverändert. Wie schon gestern stehen die Zuschauer vom ersten Ball lautstark hinter ‚Team Deutschland. Nicht nur jeder Punktgewinn wird gefeiert, auch jede gelungene Abwehraktion wird bejubelt. Von dieser Begeisterung getragen starten die deutschen Frauen mit großem Schwung in die Partie, agieren vom ersten Ballwechsel an voll engagiert und sehr mutig in ihren Angriffsaktionen. Obwohl die Türkinnen mit ihrer hohen Spielqualität immer wieder gute Phasen im Satz haben, können sie dem geballten Willen und der ebenfalls hohen Qualität der DVV-Auswahl nicht adäquat entgegentreten. Sehr deutlich, aber vor allem aufgrund der viel besseren Angriffsquote (42% zu 26%) verdient, geht Durchgang eins mit 25-18 an das deutsche Team.

Mit dem gleichen Schwung wie im ersten Satz gehen die DVV-Frauen auch in den zweiten Durchgang. Zur ersten Technischen Auszeit (TA) führt die deutsche Auswahl mit 3 Punkten. Doch danach spielen die Türkinnen ganz stark auf. Auf Basis des sehr guten Aufschlags von Gözde Sonsirma gelingt der Türkei eine 11-2-Punkteserie. In dieser Phase schafft es die deutsche Annahme kaum noch, einen Ball vernünftig im Spiel zu halten und Bundestrainer Guidetti wechselt, bringt Jennifer Geerties für Heike Beier. Als die Türkei mit einer 16-10-Führung in die zweite TA geht, kann man schon an eine Vorentscheidung in diesem Satz glauben. Doch die deutschen Frauen zeigen in dieser Phase wieder eine ihrer ganz besonderen Stärken. Mit unglaublichen Kampfgeist und Einsatz verkürzt die DVV-Auswahl den Rückstand immer mehr, kann kurz vor Satzende ausgleichen (22-22) und sich anschließend sogar Satzbälle herausspielen. Beim Stand von 24-23 bringt Giovanni Guidetti dann Kathleen Weiß zurück ins Spiel, die den zweiten Ball gleich ins gegnerische Feld legt. Die deutschen Frauen belohnen sich damit für ihre unglaubliche Aufholjagd und gewinnen Durchgang zwei unter dem riesigen Jubel der Zuschauer mit 25-23.

Wie schon in den ersten beiden Sätzen gehört auch die Anfangsphase des neuen Durchgangs dem deutschen Team. Mit sehr variantenreichem und druckvollem Angriffsspiel holt sich ‚Team Deutschland’ gleich wieder die Führung. Doch erneut kommen die Türkinnen, wieder mit einem guten Aufschlagspiel, zurück in den Satz und gleichen aus. Ab Mitte des Durchgangs ist es dann eine völlig offene Partie, bei der die Führung hin und her wechselt. Die Zuschauer hält es jetzt nicht mehr auf den Sitzen, „Deutschland, Deutschland“ schalt es durchs Stadion. Die Türkei wehrt sich jetzt mit aller Macht gegen die drohende Niederlage, erspielt sich zwei Satzbälle. Doch an diesem Tag darf man das DVV-Team zu keiner Zeit abschreiben. Wieder kommt die deutsche Auswahl zurück, wehrt beide Satzbälle mit sehr mutigen Angriffen ab und erspielt sich anschließend Matchbälle. Als der Ball dann beim Stand von 26-25 in türkische Feld fällt, kennt der Jubel im Gerry Weber Stadion keine Grenzen mehr. ‚Team Deutschland’ gewinnt damit 3:0 gegen den EM-Mitfavorit Türkei, wird damit Erster in der Gruppe und spielt am Mittwoch im Viertelfinale um den Einzug in die EM-Finalrunde.

Spielfilm aus deutscher Sicht

1. Satz: 3-4, 8-7, 12-11, 16-12, 18-14 (Thomsen für Brinker), 21-16 (Hanke für Weiß), 24-18 (Brinker für Thomsen), 25-18

2. Satz: 3-4, 8-5, 10-11, 10-13 (Geerties für Beier), 10-16, 13-17 (Thomsen für Brinker), 17-19 (Hanke für Weiß), 18-21 (Brinker für Thomsen), 24-22, 24-23 (Weiß für Hanke), 25-23

3. Satz: 4-2, 8-6, 12-12, 14-14 (Thomsen für Brinker), 15-16, 16-16 (Hanke für Weiß), 17-18 (Brinker für Thomsen), 22-22 (Weiß für Hanke), 22-24, 25-24, 26-25, 27-25

Der deutsche Kader beim der EM:

Kathleen Weiß (Bergamo/ITA), Denise Hanke (Eczacibasi Istanbul/TUR), Christiane Fürst (Vakifbank Istanbul/TUR), Corina Ssuschke-Voigt (Lokomotiv Baku/AZE), Anja Brandt, Jana-Franziska Poll (beide Schweriner SC), Maren Brinker (Wroclaw/POL), Heike Beier (Bielsko Biala/POL), Jennifer Geerties (Rote Raben Vilsbiburg), Margareta Kozuch (zur Zeit ohne Verein), Saskia Hippe (Prostejov/CZE), Lenka Dürr (Igtisadchi Baku/AZE), Lisa Thomsen (zur Zeit ohne Verein), Lisa Izquierdo (Dresdner SC)

Alle Infos, News und mehr auf der EM-Seite www.eurovolley2013.org

VVB News vom 08.09.2013

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