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DVV-Männer sind sensationell im Halbfinale !!!!!!

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Unglaublich! Die DVV-Männer stehen nach einem phantastischen 3:0-Sieg gegen den Iran (25-15, 25-21, 25-19) im WM-Halbfinale und spielen um die Medaillen. Durch den klaren Sieg können die deutschen Männer nicht mehr vom zweiten Platz verdrängt werden, da sie nach dem 0:3 gegen Frankreich (-15 Ballpunkte), nach dem Iran-Sieg nun ein Plus von +5 Ballpunkten haben. Im Spiel zwischen Frankreich und Iran (18.9. um 20.15 Uhr, live bei www.sportdeutschland.tv), wird der zweite Halbfinal-Teilnehmer ermittelt. Auf Deutschland wartet im Halbfinale (20.9. um 16.30 Uhr oder 20.15 Uhr) nun Brasilien oder Polen. Mit Platz vier hat die deutsche Mannschaft das Unabhängig vom Ausgang des letzten Spiels ist die Platzierung das beste Ergebnis einer deutschen Männer-Nationalmannschaft seit 40 Jahren, damals wurden die DDR-Männer Vierte, nachdem sie vier Jahre zuvor den WM-Titel gewannen. Dies ist die bislang einzige WM-Medaille für den deutschen Männer-Volleyball.


Jeder im deutschen Team wusste, um was es gegen den Iran ging: Zum einen um Rehabilitation für den schwächeren Auftritt am Vortag, zum anderen – viel wichtiger – um einen Sieg, um sich die Chance auf das Halbfinale zu erhalten. Wie das deutsche Team dieser Aufgabe annahm, war beeindruckend: im Angriff nahezu fehlerfrei, mit einem Grozer, der von den Iranern nie zu halten war. Die Annahme um Libero Markus Steuerwald stand prächtig und wurde von den iranischen Aufschlägen seltenst in Bedrängnis gebracht und agierte auf hohem Niveau. Und der Block war dem iranischen Paradeelement hoch überlegen, allein im ersten Satz punkteten die DVV-Akteure sechs Mal. Das deutsche Team zeigte in der Iran-Partie zum wiederholen Mal, dass es Nehmerqualitäten hat: Wie nach den 0:3-Niederlagen gegen Brasilien und Russland folgte auch nach dem 0:3 gegen Frankreich ein beeindruckendes Comeback. „Das ist das Wunder von Kattowitz! Der iran hat in den vergangenen zwei Jahren nicht einmal so hoch verloren“, war Bundestrainer Vital Heynen beeindruckt. Und das Wunder geht weiter, noch zweimal spielt die deutsche Mannschaft in Kattowitz. Und zweimal in Folge hat sie bei der WM noch nicht verloren.

Der angeschlagene Ferdinand Tille (Belchatow/POL) und Michael Andrei (Antwerpen/BEL) standen nicht im Kader, Heynen muss eine Stunde vor Spielbeginn zwölf Spieler nominieren, zwei Akteure des 14-er Kaders müssen sich die Partie von der Tribüne aus ansehen.

Foto FIVB: Überragend! Der deutsche Block agierte bärenstark und punktete 13 Mal (Iran 6x).

Startformation Deutschland: Lukas Kampa, Georg Grozer, Max Günthör, Marcus Böhme, Denis Kaliberda, Sebastian Schwarz, Markus Steuerwald

Startformation Iran: Saeid Marouflakrani, Amir Ghafour, Seyed Mousavi, Farhad Ghaemi, Adel Gholami, Mojtaba Mirzajanpour, Farhad Zarif

Ausführlicher Spielbericht

Der Beginn ist ausgeglichen: es wird schnell klar, die Iraner spielen super-schnell über die Außenpositionen, Grozer ist gleich gut in der Partie und punktet (5-5). Kampas Aufschläge bereiten zwei Breaks vor, die Grozer und Kaliberda vollenden (8-5). Das deutsche Team macht einen engagierten und fokussierten Eindruck, die Iraner wirken etwas überrascht. Kaliberdas Sprungaufschlag führt zum 11-6 – bis dato ein tadelloser Auftritt. Und es geht weiter, die Iraner „wackeln“ in der Annahme, das deutsche Team verwertet die Punktchancen konsequent (13-6). Dann verkürzt der Asienmeister, wehrt zweimal ab und erzielt einen Aufschlagpunkt über Schwarz, der nicht mehr ausweichen kann (14-11). Aber die nächsten zwei Zähler gehen an die deutsche Mannschaft, Schwarz schlägt den iranischen Block zur Fünf-Punkte-Führung an (16-11). Und das deutsche Team bleibt am „Drücker“, der deutsche Block punktet dreimal in Serie zum 21-13. Als Günthör abermals im Block zupackt und ein iranischer Aufschlag weit ins Aus segelt, gibt es Satzbälle en masse. Kaliberda „fackelt“ nicht lange und serviert ein Ass.

In der Satzpause ist es hektisch und laut auf der iranischen Bank, es scheint, als ob der Asienmeister die deutsche Mannschaft unterschätzt hat. Zwar verschlagen Kaliberda und Grozer ihre Aufschläge, aber aus der Annahme punktet das Team weiter konsequent. Und der Block funktioniert prächtig: Kampa/Böhme gelingt bereits der siebte Blockpunkt im Spiel (4-3). Dann wehrt Steuerwald zweimal prächtig ab, und Grozer lässt sich die Punktchancen nicht entgehen (8-6), aber der Iran kontert und blockt erstmals Grozer (10-11). Aber der deutsche Super-Star lässt sich davon nicht entmutigen, im Gegenteil: per Angriff und Aufschlag holt er die Führung zurück (13-12). Kaliberda „pflückt“ sich Diagonalangreifer Ghafour, und es geht mit zwei Punkten Vorsprung in die technische Auszeit (16-14). Und der deutsche Block arbeitet weiter überragend, Grozer/Günthör holen das nächste Break. Jeder Punkt ist wichtig, dieser auch zum 19-16. Die Iraner wirken in der nächsten Auszeit ratlos, zuvor hatte ein Angreifer den Ball weit verzogen (22-18). Dann heißt es Satzbälle, Grozer schießt mit unglaublicher Härte einen Iraner ab, ein Raunen geht durchs Publikum (24-21). Böhme verwertet gleich den ersten, per Block schnappt er sich Mousavi.

Foto FIVB: Mehr als zufrieden. Vital Heynen sprach danach vom „Wunder von Kattowitz“!

Der Start in den dritten Satz gelingt: Grozer serviert ein Ass, zudem segelt ein iranischer Angriff ins Aus (3-1). Die Iraner kämpfen jetzt mehr, sie wissen, wenn sie diesen Satz verlieren, sind sie fast raus aus dem Rennen um die Halbfinalplätze. Das deutsche Team lässt zwei Punktchancen liegen, Grozer wird geblockt, mit 7-8 geht es in die technische Auszeit. Die iranischen Fans in der Halle werden wieder lauter, erst Recht als ihr Libero einen Böhme-Aufsteiger entschärft, und der Iran punktet. Beim 8-11 nimmt Heynen eine Auszeit, das deutsche Team ist in diesem dritten Satz noch nicht wieder so im Spiel wie zuvor. Christian Fromm kommt für Westphal, Grozer verkürzt wieder – ganz wichtig (10-12). Grozer ist richtig „on fire“, am Aufschlag und im Angriff nicht zu halten (12-12). Böhme holt per „Monsterblock“ die Führung zurück (13-12), ein weiterer Block bringt das 14-12. Grozer erhöht mit Doppel-Ass auf 16-12 – unglaublich unser „Hammerschorsch“. Und Grozer macht weiter, sein achter Aufschlag in Serie bringt die Vorlage zum 17-12. Und das deutsche Team lässt sich nicht mehr von der Siegerstraße abbringen: Der eingewechselte Schöps schlägt zwei Asse, Kaliberda blockt Ghafour brutal (22-15). Den ersten Matchball wehren die Iraner noch ab, dann macht Grozer mit seinem 22 Punkt alles klar, danach ist nur noch Jubel angesagt.

Statistik

GER: Aufschlag: 8 Asse & 10 Fehler / Angriff: 49% / Block: 13

IRI: Aufschlag: 2 Asse & 13 Fehler / Angriff: 42% / Block: 6

Spielfilm

1. Satz: 3-3, 7-5, 10-6, 13-6, 14-10, 17-12, 21-13, 24-15

2. Satz: 3-3, 6-6, 8-6, 10-11 (Westphal für Schwarz), 15-14, 19-16, 21-17, 22-18 (Kühner für Günthör), 22-19 (Günthör zurück), 24-21,

3. Satz: 3-1, 6-4, 7-7, 8-11, 9-12 (Fromm für Westphal), 13-12, 16-12, 18-14, 19-15 (Schöps für Böhme), 22-15, 23-18 (Westphal zurück), 24-18,

Stimmen zum Spiel

Vital Heynen: „Das Wunder von Kattowitz! Man hat Tage, an denen alles schief läuft, das war gestern. Heute hatten wir eine sehr gute Kontrolle mit unserem Block und der Abwehr. Ich habe meiner Mannschaft gesagt, dass Ergebnis interessiert mich nicht, ich möchte, dass ihr vom ersten bis zum letzten Spiel kämpft und ein gutes Spiel zeigt.“

Jochen Schöps: „Wir sind glücklich, vor allem nach dem Spiel gestern. Wir haben heute viel besser als Team gespielt. Ich bin stolz auf das Team, welche Reaktion es heute gezeigt hat.“

Georg Grozer: „Ich habe Tränen in den Augen! Es war ein wichtiger Moment, wir haben eine gute Reaktion gezeigt. Am Ende des Turniers wird es immer schwieriger, ohne Fehler zu spielen und die Leistung zu bringen. Ich habe immer an uns geglaubt!“

Marcus Böhme: „Geil! Ich habe nicht zu 100% daran gedacht. Es lag zum großen Teil an uns. Gestern fiel der Start schwer, heute war es das Gegenteil. Wir haben die Punkte abgefeiert und unser Spiel gemacht. Die ersten zwei Sätze waren voll konzentriert, und auch der dritte Satz war souverän.“

Slobodan Kovac (Trainer IRI) : „Deutschland hat sehr gut gespielt. Es war ein anderes Team als gestern. Der Aufschlag war sehr stark, wir waren schwach.“

Dritte Runde (16.-18. September)

Pool G in Kattowitz und H in Lodz: FRA (E1), IRI (E3), GER (F3) in Kattowitz & BRA (F1), RUS (F2), POL (E2) in Lodz – alle Spiele um 20.15 Uhr live bei www.sportdeutschland.tv

16.9.: BRA - POL 3:1 (22 – 25, 25 – 22, 25 – 14,) & FRA - GER 3:0 (25 – 15, 26 – 24, 25 – 22)

17.9.: RUS – BRA 0:3 (25 - 22, 25 - 20, 25 - 21) & IRI - GER 0:3 (15 - 25, 21 - 25, 19 - 25)

18.9.: RUS – POL & FRA - IRI

Aktuelle Tabelle Gruppe G

1. FRA – 3 Punkte – 3:0-Sätze – 1 Spiel

2. GER – 3 Punkte – 3:3-Sätze – 2 Spiele

3. IRI – 0 Punkte – 0:3-Sätze – 55:75-Ballpunkte - 1 Spiel

Aktuelle Tabelle Gruppe H

1. BRA – 4 Punkte – 5:3-Sätze – 2 Spiele

2. POL – 2 Punkte – 3:2-Sätze – 1 Spiel

3. RUS – 0 Punkte – 0:3-Sätze – 1 Spiel

Der deutsche 14-er Kader für die WM

Zuspieler: Lukas Kampa (Radom/POL), Sebastian Kühner (BR Volleys)

Diagonalspieler: Georg Grozer (Belgorod/RUS), Jochen Schöps (Rzeszow/POL)

Außenangreifer: Christian Fromm (Perugia/ITA), Denis Kaliberda (Wegiel/POL), Sebastian Schwarz (Danzig/POL), Dirk Westphal (Radom/POL)

Mittelblocker: Max Günthör (VfB Friedrichshafen), Tim Broshog (Maaseik/BEL), Michael Andrei (Antwerpen/BEL), Marcus Böhme (Fenerbahce Istanbul/TUR)

Libero: Markus Steuerwald (Paris/FRA), Ferdinand Tille (Belchatow/POL)

VVB News vom 17.09.2014

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