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WM: Deutsche Damen enttäuschen mit einem 9. Platz

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Jetzt wird es spannend bei der Frauen-Nationalmannschaft, nach dem Verpassen der Medaille bei der Weltmeisterschaft in Italien begann noch vor Ort die Aufarbeitung und Analyse. In mehreren Gesprächen hatte sie zwischen Bundestrainer Giovanni Guidetti und den Spielerinnen schon in Triest begonnen. Erste Reaktionen zeigten sich nach den letzten Zwischenrundenspielen, insbesondere durch die Siege gegen Belgien und Aserbeidschan am Wochenende. „Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie lebt”, sagt Guidetti. „Das Wort Aufgeben gibt es nicht in unserem Kopf”, sagt Spielführerin Margareta Kozuch.

Doch die Erleichterung nach den zwei Siegen am Ende einer verkorksten WM täuschen nicht über die Probleme des Teams hinweg. Guidetti hatte schon in der zweiten WM-Woche Konsequenzen angekündigt: „Wenn ich merke, dass ich die Mannschaft nicht mehr erreiche, spreche ich mit dem Präsidenten.” Nach dem Sieg gegen Aserbeidschan legte er nach: „Ich werde noch heute mit dem Team eine Aussprache haben, um zu erfahren, was sie will.” Danach wird er sich am Samstag mit DVV-Präsident Thomas Krohne in München treffen, um die Analyse voranzutreiben. „Wenn alle offen miteinander reden, werden wir den Weg für die Zukunft finden”, so Guidetti.

Selbstkritisch stellt er immer wieder fest seit Beginn seiner Amtszeit im Frühjahr 2006, dass „wir nie unter die Top sechs kommen, sondern bei WM oder Grand Prix immer zwischen sieben und elf landen.” Zwei EM-Silbermedaillen oder mal ein Platz drei beim Grand Prix sind ihm nicht genug, vor allem mit Blick auf die garantiert schwierige Phase der Qualifikation für die Sommerspiele in Rio 2016.

Es gäbe für die Zukunft mehrere Alternativen, sagt er: „ Ich liebe diese Mädels, aber vielleicht bin ich zu lasch geworden. Vielleicht muss ich mich um 360 Grad drehen, wenn wir erfolgreicher sein wollen. Vielleicht muss ich mehr Mut haben, mit anderen Spielerinnen zu arbeiten. Vielleicht muss es weniger bequem sein, weniger buntes Leben geben.” Oder er müsse mit dem Team mal einen dreiwöchigen Lehrgang in Nepal bestreiten, um den Himalaya zu besteigen und neue Perspektiven zu erfahren. Welche Lösung notwendig sei, wisse er selbst nicht. Vielleicht sei er auch nicht mehr der richtige Mann für den Posten.

DVV-Chef Thomas Krohne hat bereits versichert, dass es keine Zukunft ohne Guidetti gäbe: „Er ist von allen am meisten enttäuscht. Natürlich müssen wir die WM analysieren, denn wir wollen bei der EM 2015 und den Spielen 2016 in Rio wieder die DVV-Frauen von 2013 sehen: Emotional, aggressiv und erfolgreich. Und ganz klar, ohne wenn und aber, mit Giovanni Guidetti.” Es bleibt spannend, nach dem Wochenend-Treffen zwischen Guidetti und Krohne wird man hoffentlich mehr erfahren.

Quelle: www.volleyball.de

VVB News vom 08.10.2014

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